Passend wäre heute, Mandarinen und Nüsse hinter dem 6. Türchen zu finden. So einen Song habe ich aber nicht. Gemäss der römisch-katholischen Kirche feiern wir am 6. Dezember Nikolaustag. In der Wikipedia lese ich, dass es beim Nikolaustag um das Gleichnis der anvertrauten Talente geht, und in diesem Zusammenhang taucht der berühmte Satz „Wer hat, dem wird gegeben werden; wer nicht hat, dem wird genommen werden “ auf. Vielleicht habt ihr Lust, die beiden Artikel in der Wikipedia nachzulesen.
Mit Sicherheit passt das obige Zitat nicht zur grossen Tragödie von 9/11. Und doch versuche ich den Bogen zwischen Nikolaustag und dem unglaublichen Ereignis in New York vor 10 Jahren zu spannen. Ein Ereignis, das die gesamte Welt veränderte und uns zu mehr Menschlichkeit, Solidarität und Nächstenliebe aufrief. Weitere Aufrufe folgten in Form von Naturkatastrophen und ähnlichem.
Der grösste Teil der Menschheit hat den Aufruf verstanden und konnte den Schrecken in Mitgefühl und Liebe umwandeln statt in Wut und Hass. Viele Künstler setzten sich mit dem Thema in ihrer Arbeit auseinander. Der befreundeten Malerin Stefanie Walz-Calouri gelang es meiner Meinung nach am eindrücklichsten, dieses „Wir-sind-all-Eins“-Gefühl in einem ihrer Werke darzustellen. Mit „Downtown“ hat sie ein Szenario gemalt, das einen erschauern lässt angesichts ihrer mächtigen Bildsprache, das einen aber im Vertrauen zurücklässt, dass wir alle gleich wert sind und dass wir schliesslich alle zur gleichen Quelle zurückkehren dürfen. Auf dem Gemälde sieht man weit hinten Rauch. Dieser Teil der Geschichte, das für unsere Augen Offensichtlichste, ist nicht so wichtig. Im Zentrum stehen stattdessen die mit Gold-Farbe verzierten Kreise. Manche von ihnen scheinen sich schnell zu drehen, andere wiederum eher ruhig und bedächtig zu schweben und wieder andere haben gar Flügel. Ihr habt es erraten, bei den Kreisen handelt es sich um die vielen vielen Seelen, die gen Himmel schwebten.
Als ich das Bild zum ersten Mal an einer Vernissage sah, war ich tief berührt. Jemand hatte sich das Gemälde schon reservieren lassen, sonst hätte ich es sofort gekauft. Aber das Bild prägte sich mir ins Herz und ich konnte nicht umhin, den gleichnamigen Song zum Gemälde zu schreiben. Und wie es so ist mit grossartigen und gewichtigen Dingen, durch irgendeinen Zufall ergab es sich, dass das Bild heute bei mir hängen darf. Vielleicht auch dank Stefanie! Ich hoffe sehr, dass ich die Schönheit aber auch die Traurigkeit der Geschichte 9/11 ebenso stark einfangen konnte, wie es Stefanie Walz-Calouri auf ihrem Gemälde konnte. Lasst die Tränen fliessen, oder lacht aus Freude, dass es uns Menschen möglich ist, uns so facettenreich berühren zu lassen. Mehr von Stefanie findet ihr unter www.picart.ch.
Und der Song „Downtown“ ist hier: http://aleksz.bandcamp.com/track/downtown
Klickt diesmal auf „Buy now“, wobei ihr in das Preisfeld 0 reinschreiben könnt, wenn ihr ihn gratis möchtet (was auch total legitim ist).