Die gestrigen Bundesratswahlen waren keine grosse Überraschung. Da hatten wir auch schon andere ereignisreichere Jahre erleben müssen. Obwohl ich ein Mensch bin, der den Wandel, das Wachstum, die Veränderung gern hat und sich immer wieder auf das Neue freut, weiss ich, dass es auch Zeiten der Ruhe, der Kontinuität, der Ereignislosigkeit braucht. So ist die Natur eben.
Am 3. Frauenkongress im 2009 in Zug habe ich zwei Songs uraufgeführt. Passend zum Thema „From hero to zero“ hatte ich „Gefallen“ komponiert. Im Text geht es um eine an sich ehrbare und rechtschaffene Person, der aber ein kleiner (oder grösserer?) Fehler unterlaufen ist. Für diesen Fehler muss sie nun schwer büssen. Und je höher die Position dieser Person war, desto tiefen muss sie fallen. So sieht es unsere Gesellschaft vor!
Und weiter im Text heisst es: „Lasst mich aufstehen, lasst mich weitergehen, lasst mich atmen, gewinnen und verlieren.“ Mal gewinnen wir, mal verlieren wird. Aber uns für immer und ewig zu ächten, wenn wir mal neben dem Weg liefen, ist nicht menschlich. Und wenn die fehlbare Person eine Frau ist, dann wird um so unerbittlicher mit ihr umgegangen. Doch es sollte uns bewusst sein, dass wir jederzeit die Position des Gegenübers einnehmen können oder müssen. So sieht es die Natur vor!
Das Video zum Song: http://www.youtube.com/watch?v=WIKUtzTQnNo
In diesem Sinne, freut euch auch am Fallen und steht wieder auf, wie die Kinder beim Spiel: http://aleksz.bandcamp.com/track/gefallen